August Winkler meint:
kleine Menschen können große Gefühle haben, aber kleine Weine haben nie eine große Aura. Was macht nun Größe beim Wein aus? Daß er schmeckt, ist zu kurz gegriffen, das ist eine Selbstverständlichkeit. Nur große Weine strahlen, ähnlich einem Diamanten, nach allen Seiten hin. Sie erzählen eine Geschichte, die ihrer Herkunft, ihres Werdens, ihrer Historie.
Groß ist ein Wein, der die Nase vibrieren läßt, den Gaumen füllt, dort die Aromen deren Pfauenrad schlagen läßt, schließlich ein lange anhaltendes Vergnügen schafft. Ein großer Wein muß – eine conditio sine qua non! – Länge haben, also über ein Potential zum Altern verfügen. Er befriedigt unsere Lust auf Genuß, doch macht er niemals satt. Es bleibt immer die Hoffnung auf und die Sehnsucht nach dem nächsten Schluck. Das ist wie mit der Liebe.
